Preisverleihung „SO sind wir!“ – 23. 6. 2021
Fotowettbewerb rückt Pandemie-Jahr 2020 in den Fokus
Club Niederösterreich, Österreichische Lotterien und café+co küren Siegerinnen und Sieger des Fotowettbewerbs „SO sind wir!“; Preisverleihung mit NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, Club Niederösterreich-Präsident und Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, zahlreichen VertreterInnen aus Wirtschaft, Sport und Kunst sowie ansprechendem künstlerischen Programm
111 Bilder erreichten den Club Niederösterreich, der gemeinsam mit den Österreichischen Lotterien und erstmals auch mit dem Kaffeedienstleister café+co bereits zum siebten Mal einen österreichweiten Fotowettbewerb ausgeschrieben hatte. Das Motto lautete „SO sind wir!“ und war einerseits darauf ausgerichtet, Menschen in ungewohnten Lebenssituationen – im Privaten wie auch im Arbeitsleben – zu zeigen und andererseits Bilder von solidarischem Handeln und von Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber vor den Vorhang zu bitten.
Während sich der Präsident des NÖ Landtages, Karl Wilfing, im Zuge einer Talkrunde vor allem von der enormen Bereitschaft zu Nachbarschaftshilfe und freiwilligem Engagement, insbesondere im Bereich der Test- und Impfstraßen, begeistert zeigte und in der gemeinsamen Impfstoffbeschaffung wie auch in der Weitergabe von Vakzinen an Drittstaaten ein wichtiges Zeichen europäischer Solidarität ausmachte, wies der Präsident des Club Niederösterreich, Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll darauf hin, dass der ländliche Raum einer der Pandemie-Gewinner sein könnte: „Aktuelle Zahlen zur demografischen Situation untermauern, dass kleine, oft auch peripher gelegene Dörfer stärker als je zuvor zu begehrten Lebensräumen geworden sind. Selbstläufer sei diese neue Sehnsucht nach dem Landleben freilich keiner, durch gezieltes Handeln könnten es Politik und lokal Verantwortliche aber schaffen, den Trend fortzusetzen.“ Ein wesentlicher Faktor dafür sind und waren veränderte Arbeitsrealitäten wie Homeoffice und Online-Meetings, die zu Lockdown-Zeiten selbstverständlich wurden und von vielen Firmen zumindest teilweise beibehalten werden, wie auch die Generaldirektorin der Österreichischen Lotterien, Bettina Glatz-Kremsner, und der Geschäftsführer der café+co International Holding GmbH, Fritz Kaltenegger, bekräftigten. Einig war man sich schließlich auch darüber, dass eine Rückkehr zur „alten Normalität“ weder wünschenswert noch möglich sei und die Pandemie in jedem Fall nachhaltige Veränderungen nach sich ziehe – es liege an Politik, Wirtschaft und schließlich auch an jedem Einzelnen, dafür Sorge zu tragen, dass diese Veränderungen sich mittel- und langfristig als positiv für die Gesellschaft erweisen.
Bilder als Spiegel einer außergewöhnlichen Zeit
In ihrem Rückblick auf die Highlights des Wettbewerbes brachte es die Geschäftsführerin des Club Niederösterreich, Theres Friewald-Hofbauer, auf den Punkt: „Die Bilder erzählen irritierende, provozierende, erheiternde, berührende und sensibilisierende Geschichten von einer Zeit, die weit mehr Fragen als Antworten kennt. Sie entdecken Menschen, die auf Abstand gehen müssen, obwohl sie sich nach Nähe sehnen, die in ihrer Einsamkeit alleine bleiben oder aufgefangen werden von jenen, die bereit sind, ihre eigenen Grenzen für andere zu überschreiten.“
Insgesamt 15 Bilder hatten es nach Begutachtung einer bunt besetzten, 15 Köpfe umfassenden Jury ins Finale geschafft, das in Form eines Online-Votings entschieden wurde. So gaben letztlich mehr als 21.000 Internet-Votings den Ausschlag für die Endplatzierungen.
Den Sieg konnte sich die aus dem Bezirk Mistelbach stammende Sabrina Amon mit einem Schnappschuss sichern, das als eines der zentralen Sinnbilder für die Zeit der Pandemie gesehen werden kann: Kleinkind und Oma, deren Hände sich, durch eine Fensterscheibe getrennt, zu berühren versuchen. Knapp dahinter landete die Wienerin Ines Lagler mit einem Bild, das eine Pflegerin zeigt, die – wenn auch Maske tragend – einer Pflegeheimbewohnerin durch gemeinsames Kartenspiel Zeitvertreib und Nähe schenkt. Der dritte Platz ging an den Oberösterreicher Josef Hinterleitner, der mit seinem Foto fast eine Karikatur der Lockdown-Zeit geschaffen hat: eine nackte Frau, vollständig in einen transparenten Schutzanzug gehüllt, beim „Beinevertreten“ mit einem Minischwein an der Leine. Für sie wie auch für alle anderen Finalistinnen und Finalisten gab es attraktive Preise, die allesamt von herausragenden Unternehmen und Kulturinstitutionen zur Verfügung gestellt wurden und miteinander als eine Art „Best of Niederösterreich“ bezeichnet werden dürfen.
Als Gratulanten stellten sich unter anderen der Präsident des NÖ Fußballverbandes, Johann Gartner, Fußballlegende und Kapitän der Club Niederösterreich-Benefizmannschaft Toni Pfeffer und die Paralympics-Silbermedaillen-Gewinnerin Doris Mader ein, die gleichzeitig auch selbst zu den Preisträgerinnen zählte. Sie alle zeigten sich von der Qualität und Vielfalt der Fotos genauso begeistert wie vom künstlerischen Programm der Preisverleihung, das eine Lesung der Weinviertler Literatin und Poetry-Slammerin Barbara A. Lehner und mehrere Einlagen des „Klangwerk Streichquartettes“ bot.
Die prämierten Fotos:
© Club Niederösterreich/Peter Kainz