Metamorphose einer bekannten Welt, 1.5.-27.10.2024
Gemeinsam mit dem Stift Altenburg präsentiert der Club Niederösterreich die Ausstellung „Metamorphose einer bekannten Welt“ des Künstlerpaares Birgit und Peter Kainz im traditionsreichen Benediktinerkloster nahe Horn.
Die Ausstellung mit Bildern und Skulpturen der niederösterreichischen Künstler:innen ist vom 1. Mai bis zum 27. Oktober 2024 zu sehen und befasst sich intensiv mit dem Thema „HUMAN“ und damit dem Mensch- und Menschlichsein in all seinen Facetten, Bedürfnissen und Ansprüchen. Im künstlerischen Werk werden menschliche Erfahrungen, Emotionen und Ideale dargestellt und erforscht. Birgit und Peter Kainz nutzen ihre künstlerische Praxis, um ein Bewusstsein für die Vielfalt des menschlichen Ausdrucks zu schaffen und um zur Förderung von Toleranz, Empathie und Verständnis beizutragen. In ihren Werken verschmelzen Ästhetik und Humanismus zu einer kraftvollen Botschaft, die die Betrachter dazu inspiriert, über ihre eigene Menschlichkeit nachzudenken und eine Verbindung zu anderen zu suchen. Für die Künstler:innen steht in ihrer Arbeit stets der Mensch im Mittelpunkt – zwischen Menschenrecht und Menschenpflicht.
Es ist dies nicht die erste Kooperation des Club Niederösterreich mit dem Künstlerpaar. So war im Frühjahr 2023 das Grazer Landhaus Gastgeber für eine Ausstellung zum Thema Mensch, die von den beiden gemeinsam mit Irene Mischak gestaltet und vom Club Niederösterreich gemeinsam mit dem Club Steiermark organisiert wurde. Bereits im Oktober 2021 lud der Club Niederösterreich in das Atelier von Birgit und Peter zu einer Vortragsveranstaltung mit Komplexitätsforscher Stefan Thurner, der „Über die Zerbrechlichkeit der Welt. Kollaps oder Wende?“ referierte.
Mit dem Stift Altenburg gelang es diesmal einen Partner mit an Bord zu holen, dessen historische Räumlichkeiten nicht nur ein unvergleichlich spannendes Ambiente für zeitgenössische Kunst bieten, sondern wo über die Jahrhunderte auch stets der Mensch und philosophische Überlegungen und Auseinandersetzungen zum Thema Menschsein im Fokus standen und stehen.
Das Kloster blickt auf 880 Jahre bewegter Geschichte zurück. Seit 1144 wirkt es als kulturelles Zentrum, in dem Menschen Inspiration und Raum für ihre Entfaltung finden. Als ein Ort von Kultur, Natur und Spiritualität etabliert, öffnet es stets Türen für Diskussionen zu Gesellschaft und Kunst. Ebenso wie diese Ausstellung zeigt sich auch das Stift selbst als lebendiges Werk der Metamorphose, die den inneren und äußeren Wandel der Menschen im Stift und darüber hinaus durchlebt. Wie die Werke des Künstlerpaares Birgit und Peter Kainz spannen auch die philosophischen Fragen der Mönche stets einen Bogen zwischen Gut und Böse, Humanität und Unmenschlichkeit. Die Ausstellung „Metamorphose“ im Stift Altenburg verkörpert somit auch die tiefe Auseinandersetzung mit den fundamentalen Fragen des Lebens und des Glaubens und trägt dazu bei, humanitäre Werte zu vermitteln und zu reflektieren.
Round Table: Humanität. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Im Rahmen der Ausstellung gab es am 7. Juni, ab 18.00 Uhr, auch einen Round-Table zum Thema „Humanität. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Auf dem Podium, das sich mit den Themen Mensch-Menschsein-Humanität befassen wird, konnte der Club Niederösterreich verschiedene Sichtweisen und Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen, die mit dem Thema befasst sind, vereinen. Ziel war es, den Begriff Humanität aus der Sicht von Religion, Sozialarbeit, Politik und Kunst zu beleuchten.
Am Round Table nahmen Platz: Pater Superior Michael Hüttl (Stift Altenburg), Landesrat Ludwig Schleritzko, Andrea Brem (Diplomierte Sozialarbeiterin und langjährige Leiterin der Wiener Frauenhäuser), Birgit und Peter Kainz sowie Thomas Weikertschläger.
Über das Werk
Flüchtlingsströme, Kriege, Turbulenzen auf den Finanzmärkten, politische Spekulationen und Wirtschaftskrisen beherrschen das beginnende 21. Jahrhundert. Gemeinsam mit der digitalen Revolution überfrachtet uns die überwiegend negative Nachrichtenflut.Politische Labilität, unüberschaubare Datenströme, zusammengefasst: Die komplexe Metamorphose unserer bekannten Welt führt zu einer vordergründigen Aversion der Gesellschaft vor Verantwortung. Davon scheint auch, oder vor allem, der Humanismus betroffen zu sein.
Die künstlerischen Interventionen von Birgit und Peter Kainz widmen sich auf vielfältige Weise dem Thema HUMAN: Sensible Zeichnungen, großformatige Ölgemälde, Skulpturen und Dokumentationen riesiger Landart-Projekte spannen dabei den Bogen.
Alle diese Arbeiten wandeln zwischen den Polen von Gut und Böse, Arm und Reich, Wohlfahrt und Vernichtung, also zwischen irdischem Paradies und menschlicher Hölle.
Auszeichnungen:
2014 Maecenaspreis Österreich,
2016 Anerkennungspreis des Landes NÖ in der Kategorie
„Überwindung von Barrieren im Kopf – Sonderpreis“