„Geht uns bald das Licht aus?“ – 23.4.2013
Kollaps der Stromversorgung: Vorbeugen ist besser als Angstmachen!
Einhellige Meinung bei Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des Club Niederösterreich mit Stefan Zach von der EVN und Josef Plank vom Dachverband Erneuerbare Energien Österreich unter dem Titel „Geht uns bald das Licht aus?“
Rund 100 Interessierte wohnten am 23. April auf Einladung des Club Niederösterreich einem Vortrag von Stefan Zach, Leiter der Abteilung Kommunikation der EVN, bei und gingen in der anschließenden Diskussion der Frage nach der Gefahr eines Blackouts, also eines totalen Zusammenbruchs der Stromversorgung, nach. Dabei war man sich einig, dass bei allen Aufgaben, die es zu lösen gibt, an der – in diesem Zusammenhang oft erwähnten – Energiewende nichtsdestotrotz kein Weg vorbei führe. Die Veranstaltung fand im AKW Zwentendorf und damit an einem für die heimische Energiepolitik ausgesprochen symbolträchtigen Ort statt.
In seinem Impulsreferat betonte Zach, dass nicht der Ökostrom an sich, sondern eher Organisations- und Planungsaspekte potenzielle Probleme für eine flächendeckende und dem jeweiligen Bedarf gerechte Versorgung in sich bergen würden. Beispielsweise sei die liberalisierte E-Wirtschaft, die eine strenge Trennung von Energieproduktion und Stromleitungen vorsieht, zwar in vieler Hinsicht positiv und biete zahlreiche Vorteile für die KonsumentInnen, gleichzeitig führe sie aber zu enormen Kommunikations- und damit Koordinationsproblemen. Zach: „Wettbewerb ist gut, aber er darf nicht zu Lasten der Sicherheit gehen.“
Auch Josef Plank vom Verband Erneuerbare Energien Österreich, der als Vize-Präsident des Club Niederösterreich durch die Veranstaltung führte, zeigte sich überzeugt davon, dass die heimische wie auch die europäische Energieversorgung einer voraus- schauenden, umfassenden Planung bedürfen – nicht zuletzt auch, um höchst mögliche Effizienz zu erzielen. „Energie zu verschleudern, das werden wir uns mit Sicherheit nicht leisten können“, so Plank. Und er ergänzte: „Es muss sich auch in unseren Köpfen das Wissen darum verbreiten, dass Energie ein kostbares Gut ist, das es nicht zum Schleu- derpreis geben kann und darf.“
Zach und Plank widmeten sich unter anderem auch dem Thema der Energiespeicherung – ein Bereich, der aus technologischer Sicht derzeit zweifelsohne eine der größten Herausforderungen darstellt – ein Aspekt, der auch im Zuge der anschließenden Diskus- ssion besonders reges Interesse hervorrief. Zach schloss seine Ausführungen mit einem Tipp an die Zuhörerschaft: „Wenn es Ihre Wohnumstände erlauben, würde ich Ihnen empfehlen, sich mit einer Photovoltaikanlage und einem geeigneten Speicher – derzeit ist dies noch die gute alte Batterie – auszustatten. Das ist nicht nur aktiver Klimaschutz
und eine sinnvolle Möglichkeit einer eigenen Stromproduktion, sondern das kann Ihnen, sollte es tatsächlich einmal zu einem vorübergehenden Blackout kommen, über die Runden helfen.“